Ich verkneife es mir mal, einen politisch korrekten Oberbegriff finden zu wollen und schreibe alle üblichen Begriffe in den Titel. Zur Motivation: im Respekt-Thread begann eine Diskussion darüber, ob das Bettler-Dasein selbstgewählt oder aufgezwungen ist.
Eine kurze Suche förderte die zwei alten Threads Obdachlose und Mitleid zu Tage, die beide eher die Frage "Wie steht ihr persönlich dazu?" abdecken. Ich würde hier gerne eher die soziologische Frage diskutieren, warum es diese auf der Straße lebenden Menschen gibt und eben ob in unserer heutigen Gesellschaft jemand dazu gezwungen werden kann oder nicht.
Ich vertrete selbst die Ausgangsmeinung, dass es (in Deutschland und vergleichbaren Staaten) nur 2 Klassen derartiger Menschen gibt: Freiwillige und illegale Einwanderer.
Wer hiesiger Staatsbürger ist, für den gibt es ein sicher nicht perfektes, zum Lebensunterhalt aber ausreichendes soziales Netz, dem man sich wohl bewusst entziehen muss. Mit der Sozialhilfe muss niemand hungern und ohne Wohnung auskommen. Oder kann mir jemand ein verbürgtes Szenario nennen, in dem jemand tatsächlich auf die Straße gezwungen wird?
Die zweite Gruppe ist schwieriger zu behandeln. Die einfachste Position wäre "sollen sich doch melden und auf Legalisierung hoffen oder nach Hause gehen". Dies setzt aber leider voraus, dass das Asylwesen perfekt funktioniert und tatsächlich niemand abgewiesen wird, der eigentlich einen Anspruch hätte. Somit mag ich nicht ganz ausschließen, dass es ganz wenige Menschen gibt, denen eine Ausweisung nicht zuzumuten wäre, die aber dennoch nicht auf Legalisierung und Unterstützung hoffen können.
Aber im Wesentlichen gehe ich bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass Bettler und Obdachlose aus falschem Stolz, Ablehnung des Staatswesens oder sonstigen dann eben ihr eigenes Problem darstellenden Gründen sich freiwillig für die Art ihrer Existenz entschieden haben und ich ihnen keine finanzielle Unterstützung geben muss.