Das hier soll kein Kummerkasten sein, sondern ich bin neugierig, ob andere Menschen in Beziehungen auch manchmal so verschrobene Denkweisen entwickeln. Was genau das sein soll, werde ich gleich erläutern. Im Prinzip wende ich diese Denkstrukturen auch gegenüber anderen Menschen an, aber praktisch kommt es aufgrund der speziellen Dauer und Innigkeit deutlich häufiger in Beziehungen zum tragen, daher geht es mir vor allem um diese.
Verschrobene Denkweisen sind sozusagen solche, wo man Umwege geht, um etwas zu bekommen, was man nicht nur vom anderen möchte, sondern wo man zusätzlich möchte, dass der andere es auch geben möchte. Oder allgemein Umwege, Strategien, abgründig fiese Machenschaften, die der Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse oder was man dafür hält dienen. Daraus ist jetzt keiner schlau geworden, darum zwei einfache Beispiele:
1) Jemand schreibt Tagebuch über eine bestimmte Sache und legt sie halboffen irgendwohin in der Hoffnung, dass der andere sie liest. Dann beschwert man sich, dass der andere die eigene Privatsphäre nicht achtet.
Vorteile: Man umgeht die Notwendigkeit, diese bestimmte Sache mündlich ansprechen zu müssen; man objektiviert seine Sicht der Geschehnisse, da man ja nicht für den anderen geschrieben hat und es keinen Grund gibt, sein Tagebuch anzulügen; man begibt sich in eine "moralisch" höhere Position, weil man selber die Privatsphäre des anderen nicht verletzt hat.
Nachteile: Kann nach hinten losgehen, wenn der andere den Plan durchschaut und einen drauf anspricht, ohne darin gelesen zu haben.
2) Man erwartet, dass der andere den Geburtstag/Hochzeitstag/wai vergessen wird, aber statt ihn daran zu erinnern, beschwert man sich lieber am Tag danach. Vor/Nachteile lass ich mal offen.
Meinungen? Beispiele? Widerspruch? ^^