Ich kann mich zwischen den beiden Antworten auch schlecht entscheiden, ebenso wie zwischen ja und nein. Ganz egal ist es mir allerdings nicht, deswegen 'weiß nicht'.
In den 70ern gab es eine vergleichbare Katastrophenstimmung wie heute, ebenfalls mit vielen Zeitungsartikeln, Experteninterviews etc., allerdings war die Medienlandschaft noch nicht so vernetzt wie heute und man wurde entsprechend weniger damit bombardiert. Und damals meinte man aufgrund der Meßdaten, es würde zur globalen Abkühlung kommen, und wir würden alle erfrieren. Nun ja...
Nicht ohne Grund gibt es einen riesigen Forscherstreit zu dem Thema, in dem auch fröhlich von allen Seiten Fälschungs- und Mundtotmachungsvorwürfe geäußert werden. Böse Zungen behaupteten schon vor Jahren, daß Michael Manns Klimaprognosenprogramm so geschrieben sei, daß es aus jedem statistischen Rauschen eine Hockeyschlägerkurve errechne.
Und auch wenn sich eine durchschnittliche Erwärmung von mehreren Grad bewahrheiten sollte und damit Wüstengebiete größer und Dürreperioden schlimmer werden, würden zugleich riesige neue Ackerflächen etwa in Nordchina und Sibirien eisfrei.
Ein Anstieg der Durchschnittstemperatur würde allerdings nicht zu gleichmäßiger Erwärmung allerorten führen, sondern möglicherweise etwa zur Abkühlung in Europa. Nicht so praktisch für uns also. Und derzeit scheint sich die Antarktis ebenso abzukühlen, was bedeuten würde, daß der Meeresspiegel auch sinken statt steigen könnte (bekanntlich macht schwimmendes Polareis diesbezüglich keinen Unterschied, und Grönland ist kleiner als sein Gegenstück).
Nichts genaues weiß man nicht - und der genaue Einfluß des Menschen ist ebenfalls hitzig debattiert. Sicher ist, daß sich die Temperaturen langfristig verändern, unsicher, welche Einflüsse dabei wie bedeutend sind (Sonnenfleckenaktivität, Milankovic-Zyklen etc. - recht interessant dazu diese
langfristige Entwicklungskurve). Angesichts dessen erscheint es mir jedenfalls als ziemliche Hybris, die Erwärmung auf 2°C festlegen zu wollen - eigenartiger Inhalt einer Regierungserklärung! Und angesichts der horrenden Kosten ließen sich auch weit wichtigere und wirkungsvollere Hilfsprojekte, etwa Trinkwasser und Alphabetisierung/Bildung der dritten Welt, vollständig verwirklichen, wenn man nicht dort die Entwicklungshilfe kürzte, um sie in 'Klimaausgaben' zu stecken.
Und klar ist, daß, je mehr übers Klima gesprochen wird, desto mehr einem die Einzelphänomene ins Auge fallen und man sofort an globale Effekte denkt, wenn man mal im Sommer ein paar Tage Sonne oder im Winter viel oder wenig Schnee hat...