The Great City of Durham

Der Kaktus auf dem Fensterbrett und der bedrohte Regenwald, Haustiere, die uns zu Kühlschrankbutlern erziehen, Wildtiere, die ihre Lebensräume verlieren, Reisen in die Einsamkeit und Erkundungen von Städten.
e-noon
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Fr 12. Nov 2010, 01:27 - Beitrag #1

The Great City of Durham

Ich habe mir überlegt, ob ich den thread hier oder unter Weblogs aufmachen sollte, aber da ich letztere nicht gefunden habe und außerdem Kommentare erwünscht sind, lieber hier.

Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Seit Anfang Oktober studiere ich, tatkräftig unterstützt von Studienstiftung und Erasmusprogramm, an der Durham University, UK. Für ein ganzes Jahr, was im Endeffekt jedoch nur von Oktober bis Ende Mai bedeutet, somit im Anschluss 4,5 Monate Ferien für mich :sekt:

Das akademische Jahr ist hier in 3 Trimester eingeteilt, Michaelmas term, Epiphany term und Easter term. Dazwischen ist jeweils ein Monat frei, sodass ich tatsächlich nur ca. 6 Monate studiere, was ja auch zwei deutschen Semestern entspricht. Da ich als Erasmusstudent nur 5 statt, wie alle anderen, 6 Module belege, mache ich mir mit 8 vollen Zeitstunden Uni pro Woche einen faulen Lenz. Auch das Arbeitspensum bleibt in überschaubarem Rahmen: Pro Kurs fallen 2 Essays an, beide Essays dürfen (!) nicht mehr als 5.000 Wörter ergeben. Könnte das erklären, warum ich wieder so fleißig in der Matrix schreibe? ^^

Durham als Stadt ist sehr schön, als Teil Englands natürlich klimatisch benachteiligt, aber da ich mit dem schlimmsten gerechnet hatte, bin ich beinahe positiv überrascht. Der Wind ist mit Abstand unangenehmer als der Regen. Dafür regnet es nicht nur Wasser, sondern oft auch Geld, ich finde jeden Tag 1-2 Münzen, meist ein oder zwei Pence, aber auch schon 20 Pence. Diese gebe ich dann bei Wasserregen für ein Busticket auf (mein Häuschen liegt zudem auf einem Hügel), für das ich bisher abwechselnd 1,50 Pfund, 70 Pence, 1 Pfund und 1,25 Pfund bezahlt habe, wohlgemerkt für die selbe Haltestelle mit derselben Buslinie. Allerdings habe ich die 1,25 Pfund mit einem Zwanziger und einem Zehner bezahlt und kein Wechselgeld erhalten, sodass ich eigentlich 1,30 bezahlt habe.

Das Essen ist seltsam, wo möglich, esse ich beim Italiener oder koche selbst, die Bäckereien betrete ich gar nicht erst, da es allem Anschein nach nur getrockneten Schaumstoff zu kaufen gibt. Sowohl meinem Freund als auch mir selbst war in der ersten Woche hier, in der er mich besucht hat, ziemlich übel, was wir auf die auf dem Markt gekauften Donuts schieben, die wenig mit dem zu tun haben, was wir so als Donuts kennen; das, was nach unseren Donuts aussieht, heißt hier Bagel und ist eher ein salziges Gebäck. Die Donuts waren eine Art in Öl gebackener dürrer Teigkringel.

Fish'n'Chips gibt's an jeder Ecke, die Pommes sind natürlich ohne Majo und selbst dem Burger King traue ich nicht mehr über den Weg. Sandwiches sind ebenso ausgemustert worden wie überhaupt jede Art von Brot, das von der Konsistenz her mehr Ähnlichkeit mit einem befeuchteten Waschlappen hat.

Das stört mich aber nicht weiter, da ich ohnehin lieber selbst koche und sogar den Eindruck habe, dass Lebensmittel im Tesco günstiger sind als in Deutschland, keinesfalls teurer. Meine neuen Turnschuhe haben 10 Euro gekostet und auch Kleidung kann man recht günstig erwerben, sollte man aber eher nicht, da zumindest die Oberteile den Begriff Kleidung nicht recht verdienen da sie im Grunde genommen nicht bekleiden. Bei den Studenten, auch den englischen anderer Ortschaften, herrscht Befremden über die Unsitte der jungen weiblichen Ortsansässigen, mit offenen Sandälchen, dünnen Strumpfhosen, kurzen Röckchen und noch kürzerem T-Shirt durch den Regen zu trotten. Da ich noch nicht auf ein hustendes Exemplar dieser Gattung gestoßen bin, gehe ich davon aus, dass sie entweder einer anderen Spezies angehören und erkältungsresistent sind oder aber dies eine Art Initiationsritus ist, bei dem jedoch ein Großteil der Beteiligten unmittelbar verstirbt, sodass nur die mit dem stärksten Immunsystem überleben und weiter ihre Fremdartigkeit durch inexistente Bekleidung unter Beweis stellen.

Fotos habe ich auch gemacht, wenn Traitor meint, dass die Matrix noch ein Eckchen frei hat, kann ich ja mal ein paar hochladen ^^
Bin gespannt, wie es weiter geht, in zwei Wochen muss ich mein erstes Essay abgeben.

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Fr 12. Nov 2010, 06:42 - Beitrag #2

Burger King: warum traust Du dem nicht mehr?
Tesco (und überhauot Lebensmittelhandel in England): erinnert das Angebot sehr an D oder hat es doch deutlich mehr Convenience/verzehrfetiges zu hörhren Preisen, dafür aber in echt essbarer Qualität als in D?
Kleidung: bedeutet das nicht bekleiden (wegen der nachfolgenden Ausführungen) ein mehr gerade die Sittsamkeitsgrenze überschreibende Notverhüllung?

Lykurg
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Fr 12. Nov 2010, 11:58 - Beitrag #3

Die Busgewohnheiten sind bizarr, Kleidung und Essen kann ich auch aus anderen Städtchen bestätigen, auch wenn Durham mich architektonisch mal sehr reizen würde, wie auch diverse andere Kathedralen, die mir da fehlen. Für deine Bilder kannst du ja auch Imageshack oder vergleichbares nutzen und verlinken, das spart das Zuschneiden auf Matrix-Anhangs-Größe.
So wenig finde ich 5000 Wörter allerdings gar nicht, für meine Verhältnisse ist das gut eine halbe Hausarbeit; mag im Englischen dank vieler kurzer Partikel ein bißchen anders sein, aber sechs Stunden sind jedenfalls überschaubar, wenn der Vorbereitungsaufwand kein Vielfaches davon ist. ;)

e-noon
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Fr 12. Nov 2010, 14:44 - Beitrag #4

Also bitte, Lykurg, 8 Stunden, nicht 6, darauf möchte ich nun doch bestehen.
5.000 Wörter - eine halbe Hausarbeit, wie du richtig sagst. 5.000 Wörter pro Modul sind bei 5 Modulen 25.000 Wörter, also 2,5 Hausarbeiten. PRO JAHR. Normalerweise schreibe ich pro Semester drei, bei 28 statt 8 Wochenstunden.

Vorbereitungsaufwand ist vielleicht pro Modul eine halbe Stunde, also zwei zusätzliche Stunden pro Woche ^^ Für den Schulweg geht deutlich mehr Zeit drauf, je eine Dreiviertelstunde hin und zurück (das liegt aber daran, dass ich die Hügel rückwärtsgehend hinaufschleiche).

Dem ortsansässigen Burgerking traue ich nicht mehr, seit mir unmittelbar nach dem Besuch desselben sehr übel geworden ist :rolleyes: Merke: Kein Fettgebackenes in England.

Lykurg
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Fr 12. Nov 2010, 15:02 - Beitrag #5

Richtig, pro Jahr reduziert das nett, dafür schriebst du aber, es seien zwei pro Kurs, und wie sich Kurs zu Modul verhält, war mir nicht offensichtlich. Das klingt tatsächlich nach einer sehr angenehmen Arbeitsreduzierung. Wie ist das Niveau der Lehrveranstaltungen im Allgemeinen, sowohl seitens der Lehre als auch der Kommilitonen? Wie frontal läuft es ab, und wenn es Diskussionen gibt, wie kompetent wirken die Leute?

e-noon
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Fr 12. Nov 2010, 15:17 - Beitrag #6

Kurs = Modul :D
Und die 5.000 sind schon die Summe (ich habe mir über die Formulierung viele Gedanken gemacht, während ich den Satz schrieb, aber da fehlte wohl ein "zusammen". War schon spät ^^) :pokal:

Inhaltlich kompetent sind erfreulicherweise alle Lehrer, didaktisch kompetent etwas weniger, aber keine wirklichen Totalausfälle wie in Köln (Doktorarbeit vorlesen und ähnliche Witzchen).

Die Lectures sind tatsächliche Lesungen; die Seminars oder Tutorials eben Seminare mit 8-15 Mitgliedern. Allgemein hatte ich mir deutlich höheres Niveau und deutlich niedrigere Studentenzahlen in den Seminaren erwartet, aber so ist es auch schön, ich kann mich entspannen und das auch noch in dem Wissen, dass ich allen anderen überlegen bin ^^ ist doch auch mal schön. Insbesondere in meinem Linguistikmodul (-kurs) kommt das zum tragen; die Hälfte meines Studiengangs in Köln ist Linguistik, Saussure, Chomsky, das hat man alles schon mal gehört; hier ist der Kurs eine Art exotischer Zusatz und ich dementsprechend häufig die einzige, die sich meldet (und dann angeberische Fragen stellt wie "Ist nicht die Betonung der Sprache selbst eine poetische Funktion nach Jakobson?" :D ).

Diskussionen gibt es eher häufig und sie sind sehr angenehm, allerdings keine wirklich erhitzen Debatten, auch die 4th-year-students warten da eher auf Input oder stellen Verständnisfragen statt weiterführenden fragen (erstaunlich viele fangen tatsächlich an mit "Habe ich das richtig verstanden, dass..." , sehr schön auch gestern: "Wie hängt jetzt der Turmbau zu Babel mit der Sprachverwirrung zusammen?").

Pro Modul (Kurs) habe ich eine lecture und ein seminar, das fünfte Modul ist eine "dissertation" - eine Hausarbeit von 5.000 Wörtern :D Wobei man hier sagen muss, dass der Leseaufwand für diese Hausarbeit größer ist als der für eine deutsche. Daher auch nur 8 Stunden pro Woche und nicht 10.

Die meisten in meinem Studiengang machen Bachelor of honours oder so, das heißt, 4 Jahre Bachelor, von denen man das dritte im Ausland der Sprache, die studiert wird, verbringen muss. Allerdings nicht unbedingt an der Uni, man kann auch als Lehrer gehen oder sich Arbeit suchen. Trotzdem sind meine Italienischkurse alle auf Englisch mit italienischem Akzent :( Schwachsinn, aber was soll man machen. Die Lehrer müssen ja auch irgendwie ihr Englisch verbessern :crazy:

Ach ja, Essay-questions sind in der Regel vorgegeben, daran mogle ich mich, wo möglich und mir angenehm, gern vorbei ^^

Traitor
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Fr 12. Nov 2010, 22:00 - Beitrag #7

Außer, dass unser Quotenengländer am alten Institut daher kam, ist Durham mir völlig unbekannt. Klingt aber schon nett.

Trimester sind ja in England Standard, gilt das auch für die Benennung? Michaelmas erscheint mir als bemerkenswert obskurer Feiertag dafür.

5 Module mit 8 Stunden? Ganz unabhängig vom selbst in der Physik berühmten Erasmus-Faulenzerleben irritiert mich immer wieder, wie wenige Stunden Geisteswissenschaftler pro Veranstaltung aufbringen. Unter 2 Stunden pro Vorlesung/Seminar gibt es bei uns gar nichts, normal sind 2-4 Stunden Vorlesung plus 2-4 Stunden Übungen.

Halten die Busse bei dir zuverlässig, oder muss man wie in London Glück haben, dass der Fahrer gerade Lust hat, Handzeichen zu erkennen?

Donuts und Bagels in der hier bekannten amerikanischen Form müsste man in England doch auch auftreiben können, zumindest in London gibt es Filialen bekannter Anbieter und lokale Nachahmer, so wie hier. Und auch Subway und all sowas. Was mir dort und in Cambridge aber massiv fehlten, sind echte Cafés. Gerade in Cambridge als Unistadt war das sehr irritierend. Gibt es sowas in Durham? Britische Sandwiches können, wenn man einen guten Verkäufer erwischt, auch durchaus lecker sein, regelmäßig wären sie aber auch für mich nichts.

Tesco gefiel mir als Laden auch recht gut. Besonders empfehlen kann ich die luftigen irischen Brötchen, Soundso Soda Farls. Und das dort deutlich größere Kettle-Chips-Sortiment. Bei "richtigen Lebensmitteln" (Gemüse, Fleisch, Nudeln, ... ) dagegen kam mir das Sortiment ähnlich künstlich und qualitativ mäßig vor wie in amerikanischen Supermärkten.

Für fragwürdige Bekleidung sind britische Mädchen ja seit einiger Zeit berüchtigt, als ich zuletzt da war, war es allerdings noch nicht allzu extrem.

(erstaunlich viele fangen tatsächlich an mit "Habe ich das richtig verstanden, dass..."
Das kannte ich bisher primär als amerikanische Angewohnheit, meines Erachtens ins Alberne übersteigerte "Höflichkeit", aber wohl angloamerikanische Standardkultur.

e-noon
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Fr 12. Nov 2010, 22:41 - Beitrag #8

Zitat von Traitor:5 Module mit 8 Stunden? Ganz unabhängig vom selbst in der Physik berühmten Erasmus-Faulenzerleben irritiert mich immer wieder, wie wenige Stunden Geisteswissenschaftler pro Veranstaltung aufbringen. Unter 2 Stunden pro Vorlesung/Seminar gibt es bei uns gar nichts, normal sind 2-4 Stunden Vorlesung plus 2-4 Stunden Übungen.

In Köln hatte jede Veranstaltung 1,5 Stunden. Von denen hatte ich ca 10 in Seminarform und 5 in Vorlesungsform. Hier hingegen ist jede Veranstaltung 1 Stunde und ich habe 4 Vorlesungen und 4 Seminare. Müsste ich echten Arbeitsaufwand für mein Studium betreiben, würde ich nicht studieren ^^

Halten die Busse bei dir zuverlässig, oder muss man wie in London Glück haben, dass der Fahrer gerade Lust hat, Handzeichen zu erkennen?
Weder halten sie zuverlässig, noch erscheinen sie zuverlässig.

Was mir dort und in Cambridge aber massiv fehlten, sind echte Cafés. Gerade in Cambridge als Unistadt war das sehr irritierend. Gibt es sowas in Durham?
Ja, doch, würde ich schon sagen. Ich war bisher nur in einem Bistro/Café und das war italienisch, aber am Fluss entlang habe ich schon einiges in der Richtung gesehen. Dafür gibt es an der Uni keine Mensa, die meisten essen im College :-/

Tesco gefiel mir als Laden auch recht gut. Besonders empfehlen kann ich die luftigen irischen Brötchen, Soundso Soda Farls. Und das dort deutlich größere Kettle-Chips-Sortiment. Bei "richtigen Lebensmitteln" (Gemüse, Fleisch, Nudeln, ... ) dagegen kam mir das Sortiment ähnlich künstlich und qualitativ mäßig vor wie in amerikanischen Supermärkten.
Leckere Chips habe ich hier noch nicht gefunden. Kettle könnte ich mal austesten. Mit dem Gemüse- und Obstangebot bin ich sehr zufrieden, auch Fisch gibt es recht günstig, leider nicht so gute Qualität. Fleisch in allen Formen und Farben.

Für fragwürdige Bekleidung sind britische Mädchen ja seit einiger Zeit berüchtigt, als ich zuletzt da war, war es allerdings noch nicht allzu extrem.

Extrem ist es eigentlich nicht, nur in Relation zum Wetter ^^ In Sizilien wären die Mädchen mehr als angemessen angezogen.

Das kannte ich bisher primär als amerikanische Angewohnheit, meines Erachtens ins Alberne übersteigerte "Höflichkeit", aber wohl angloamerikanische Standardkultur.

Mich verwunderte eher die Häufigkeit, in der sie Verständnisfragen stellen, als wie sie sie stellen ^^

blobbfish
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Fr 12. Nov 2010, 23:15 - Beitrag #9

Ich glaube, Traitor redet auch von Akademikerstunden, alles andere wäre ja auch Mord. ;)

Zum Bus allerdings frage ich mich, ob du dort kein Semesterticktet resp. Trimesterticket bekommst; und ob nicht eine Monatskarte sinnvoll wäre.

Möglicherweise ist es ja gut, dass ich mich gegen ein Auslandssemester entschieden habe, denn sowohl was du als auch Traitor beschreibt, da würde ich definitiv einen an die Waffel kriegen.

e-noon
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Fr 12. Nov 2010, 23:27 - Beitrag #10

Zum Bus allerdings frage ich mich, ob du dort kein Semesterticktet resp. Trimesterticket bekommst; und ob nicht eine Monatskarte sinnvoll wäre.
Nein und nein. Britische Studenten zahlen 9000 Pfund im Jahr für die pure Erlaubnis, studieren zu dürfen, wohnen, fahren, essen ist da nicht eingerechnet. Eine Monatskarte ist absurd, auch das 3-term-ticket oder was immer es ist kostet 300 Pfund. Ich fahre höchstens zweimal die Woche mit dem Bus, daher brauche ich das auch gar nicht. Spazierengehen ist ja gesund ^^

Möglicherweise ist es ja gut, dass ich mich gegen ein Auslandssemester entschieden habe, denn sowohl was du als auch Traitor beschreibt, da würde ich definitiv einen an die Waffel kriegen.
Ich würde fast meinen, es wird überschätzt, ja. Macht sich allerdings gut im Lebenslauf ^^ Aber das haben Naturwissenschaftler ja kaum nötig ^^

Traitor
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Fr 12. Nov 2010, 23:40 - Beitrag #11

@e-noon:
Ich war bisher nur in einem Bistro/Café und das war italienisch, aber am Fluss entlang habe ich schon einiges in der Richtung gesehen.

Gerade am Fluss fehlte mir in Cambridge ein angemessenes Café. Es gab lediglich so ein halbes, das eher eine Kneipe mit tagsüber Kaffee-Notausschank war.

Leckere Chips habe ich hier noch nicht gefunden. Kettle könnte ich mal austesten. Mit dem Gemüse- und Obstangebot bin ich sehr zufrieden, auch Fisch gibt es recht günstig, leider nicht so gute Qualität. Fleisch in allen Formen und Farben.
Kettles sind sehr empfehlenswert, kriegt man inzwischen auch hierzulande, dort aber mehr und obskurere Sorten (man beachte die Texte auf der Rückseite à la "everyone called us crazy, but we did it..."). Interessant, dass deine Frischeabteilung überzeugend ist, vielleicht Verbesserung in den letzten Jahren, vielleicht bessere Lieferbedingungen außerhalb des Molochs. Wobei, ehrlich gesagt halte ich neongrünes rhombenikosidodekaederförmiges Fleisch nicht für eine Widerlegung von "ähnlich künstlich". ;)

Mich verwunderte eher die Häufigkeit, in der sie Verständnisfragen stellen, als wie sie sie stellen ^^
Die Art an sich kann auch durchaus verwundern, wenn sie so sehr formalisiert ist wie in Amerika - Standardfloskeln waren "Just to make sure that I understand you correctly..." und "Excuse me, but I'd like to double-check...", die dann üblicherweise doppelt so lang waren wie die eigentliche Frage.

Eine Monatskarte ist absurd, auch das 3-term-ticket oder was immer es ist kostet 300 Pfund.
Für die 3 Terms zusammen oder jeweils? Zusammen wäre auch nicht so unverhältnismäßig teurer als in Deutschland üblich, letzteres natürlich schon. Wenn du es nur für die kurze Busfahrt nutzen würdest, aber natürlich sinnlos.

@blobbfish:
Ich glaube, Traitor redet auch von Akademikerstunden, alles andere wäre ja auch Mord.
Sofern du damit Dreiviertel meinst, effektiv ja, aber der Zeitaufwand ist ja derselbe wie bei Ganzen. Und mir geht es weniger um den Gesamtzeitaufwand, der kann bei 20 GW-Modulen ja genauso hoch sein wie bei 4 NW, sondern eher darum, dass ich mich frage, wie man in so wenig Zeit pro Fach überhaupt genug vermitteln kann. Teil der Lösung ist aber natürlich, dass es bei denen oft gar keine "Fächer" sind, sondern eher Einzelthemen, bei denen von uns oft 3-4 in einer Vorlesung unterkämen.

@beide:
Zitat von e-noon:
Zitat von blobbfish:Möglicherweise ist es ja gut, dass ich mich gegen ein Auslandssemester entschieden habe, denn sowohl was du als auch Traitor beschreibt, da würde ich definitiv einen an die Waffel kriegen.
Ich würde fast meinen, es wird überschätzt, ja. Macht sich allerdings gut im Lebenslauf ^^ Aber das haben Naturwissenschaftler ja kaum nötig ^^

Überschätzt inhaltlich auf jeden Fall. Gesamterfahrungstechnisch würde ich das nicht sagen. Trotz und gerade wegen der Verwaffelung.

e-noon
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Fr 12. Nov 2010, 23:53 - Beitrag #12

Letzteres hoffe und denke ich auch, für den Rest bin ich zu müde :D

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Sa 13. Nov 2010, 22:46 - Beitrag #13

Für deine Bilder kannst du ja auch Imageshack oder vergleichbares nutzen und verlinken, das spart das Zuschneiden auf Matrix-Anhangs-Größe.

Was ist da besonders zu empfehlen? Muss ich irgendetwas beachten?

Heute war ich mit der Hill Walking Society in/auf Lindisfarne. 15-Kilometer-Marsch, was so nicht geplant, zumindest nicht von meiner Seite, aber zurück konnte ich dann auch nicht mehr. Da die Lindisfarneausflüge normalerweise im Juni stattfinden, wurden auch die Guides von der Flut überrascht. Wir haben es dann gerade noch auf die Insel geschafft, mussten aber teilweise durch knöcheltiefe Flutkanäle warten. Meine Schuhe riechen komisch. Glücklicherweise hatte ich drei Paar Socken dabei, denn mit Wasser in den Schuhen wurde es recht schnell kalt, trotzdem sind ein paar Verrückte ins Meer baden gegangen. Danach waren wir auf der Insel im Pub, ein paar Fotos gemacht, dann *endlich* nach Hause :) :) :)

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So 14. Nov 2010, 05:29 - Beitrag #14

Zitat von e-noon:Dem ortsansässigen Burgerking traue ich nicht mehr, seit mir unmittelbar nach dem Besuch desselben sehr übel geworden ist :rolleyes: Merke: Kein Fettgebackenes in England.


- Möglichkeit der Scheinkorrelation bedacht?

- Also Generalisierungen lehne ich ja grundsätzlich ab...

- Was genau an fettgebackenem hast Du da gegessen? Gibt es das hier auch?

e-noon
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So 14. Nov 2010, 11:24 - Beitrag #15

- Scheinkorrelation möglich, aber da ich um diesen Zeitpunkt herum nichts anderes gegessen hatte, nicht sehr wahrscheinlich
- Generalisierungen lehne ich nur ab, wenn es nicht um meine Gesundheit geht ^^
- Fettgebackenes waren erstmal die Donuts, von denen meinem Freund so übel wurde, dass er sich einen Tag lang übergeben hat (es müssen die Donuts gewesen sein, alles andere hatten wir geteilt), und ein Burger, wie es ihn in Deutschland auch gibt.

Traitor
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So 14. Nov 2010, 13:36 - Beitrag #16

Bilder, die nur Bauwerke und Landschaften zeigen, könntest du direkt Wikimedia Commons spenden, wenn es die Motive dort nicht schon mehrfach gibt. Für alles privatere das von Lykurg empfohlene Imageshack oder Photobucket, würde ich sagen, sollten halbwegs selbsterklärend sein.

Klingt so, als wären eure Guides genauso semiqualifiziert wie es die Ausländer-Betreuer in Amerika waren. Ich erinnere mich noch, am Ankunftstag dem Welcome Committee erklären zu müssen, welche Flughafen-Zubringer-Zug-Haltestelle wir benutzen mussten - anscheinend war meine Schilderlesefähigkeit höher als ihre Ortskenntnis.

e-noon
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So 14. Nov 2010, 14:25 - Beitrag #17

Naja, die Guides sind einfach nur Studenten, die den Ausflug schon gemacht haben ^^ Insofern eindeutig semiqualifiziert.
Fotos werden hochgeladen :)

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So 14. Nov 2010, 14:46 - Beitrag #18

Fotos

Click auf Slideshow: Blick aus meinem Fenster, Weg zur Uni, Island of Lindisfarne.

http://img408.imageshack.us/gal.php?g=dscf0029i.jpg

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Mo 15. Nov 2010, 12:14 - Beitrag #19

Fotos!

Hier also ein paar Bilder! Man sieht sie erst, wenn man auf "Slideshow" klickt.

Durham:
http://img716.imageshack.us/gal.php?g=regenbogen.jpg

Lindisfarne/Holy Island:
http://img508.imageshack.us/gal.php?g=ruin.jpg

Garten auf Lindisfarne:
http://img528.imageshack.us/gal.php?g=opengarden.jpg

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Mo 15. Nov 2010, 12:25 - Beitrag #20

Der Garten könnte im Sommer bei Sonnenschein und etwas fröhlicheren Blumen direkt entzückend anmuten.

Die Hill Walking Society macht ihrem Namen offenbar alle Ehre, wenn die hügelige Geländer verlassen wird, wird es kritisch. Deine Anmerkung zu Flut und Juni finde ich befremdlich, denn selbst ich, der ja de facto seit sechs Jahren kein Meer mehr gesehen hat, weiß, dass die im Regelfall Jahreszeitunabhängig ist. Von Gezeitentafeln haben die Menschen jenseits des Kanals nichts gehört? Das Baden im Meer ist garnicht so arg wie du vielleicht denkst, der Haupttrick heißt hier auch Bewegung und nach Möglichkeit den Körper soweit es geht im vom Wasser überdecken zu lassen damit man den (kalten) Wind umgeht. Letztens vor der Sauna war es auch iggselig kalt, zum schwimmen aber kein Problem draußen im unbeheiztem Becken.

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