@e-noon:
Youtube oder gar die Matrix werden ja nicht plötzlich überflüssig, nur weil man in Facebook jemandem ein Video auf die Wall klatschen kann.
Facebook trachtet eben danach, diese Seiten zu reinen Datenmaterial-Liefern zu deklassieren und die Inhalte seinen eigenen Nutzern im eigenen Umfeld zu servieren - um die Werbeeinnahmen und Zugriffsdaten abzugreifen, natürlich.
sehe aber zumindest in meinem Bekanntenkreis keinen Anlass zu derartigen Spekulationen,
Zum einen dürften unsere Bekanntenkreise längst nicht mehr repräsentativ für die Internet-Mehrheit sein. Zum anderen ist zu beachten, dass Facebook in Deutschland noch stark unterrepräsentiert ist, wegen der Konkurenz durch das harmlosere StudiVZ, und vielleicht auch ein bisschen wegen größerer Datenschutzbedenken. Aber beides dürfte nur eine Frage der Zeit sein, StudiVZ ist dem Tod geweiht, und der Datenschutz interessiert die erwähnte neue Mehrheit eben kaum. In den USA hat Facebook längst einen völlig anderen Stellenwert, aber den könnte es auch global erringen.
@blobbfish: Dass Facebook sich nicht an eine eigene Software bindet, sollte es aber eigentlich eher vereinfachen, von ihm in der Zukunft loszukommen, da es für die Alternativen ja nichtmal eine Installation, sondern nur Str+T, Adresseingabe und Enter braucht.
Mobile Geräte könnten in einiger Zeit sogar die entscheidende Größe auf diesem Markt sein. Da verschafft sich Google auf den ersten Blick gerade dank Android eine sehr gute Ausgangsposition. Stärker schätze ich leider aber auch hier die von Facebook ein, da es eben auf jeder Plattform vertreten ist, während Google sogar die eigene nicht richtig für sich nutzen kann, sondern hier auch Facebook reinlässt. Das könnte sich aber auch schnell ändern - wenn die beiden Konzerne im Internet so richtig aneinander geraten und Google bis dahin einen groß genugen Smartphone-Marktanteil hat, könnten sie Facebook dort aussperren oder die Aussperrung zumindest als starke Drohung einsetzen.
@Lykurg: Nun, die Konversationsgeschichte ist schon etwas, was man sich wünscht - für Instant Messaging fehlt mir soetwas z.B. clientübergreifend schon lange. (Ich sollte mal wieder überprüfen, ob der Jabber-Server-History-Ansatz inzwischen vorangekommen ist.) Aber natürlich sollte man das als vernünftiger Nutzer nur einem vertrauenswürdigen Anbieter auftragen, also mit Sicherheit nicht Facebook.
@Jan: Sicherheit kann Facebook ja zum Glück nicht von sich beanspruchen, ist längst als angehende Virenschleuder bekannt. Und zumindest anfangs dürfte AOL kein reiner Newbie-Schuppen gewesen sein (bzw: anfangs waren fast alle Newbies), aber erstarrte dann eben im Laufe der Jahre in sich selbst - und das könnte auch Facebook passieren.
@Ipsi: Ausnahmsweise teilen wir also mal ein paar Hoffnungen.
@Noriko: Nur, dass Facebook den Datenkrakenruf sogar schon vor Google hatte, quasi von seinem Aufkommen an, während sich Google noch lange den netten Ruf bewahren konnte, als es schon längst mehr oder weniger heimlich eine war.
Dass ein neuer Social-Network-Versuch für Google noch eine lohnenswerte Strategie ist, bezweifle ich. Zumindest kein ganz eigenständiges, wenn schon, dann müssten sie etwas konsequent von Buzz aus weiterentwickeltes basteln, das auch Facebook und dessen Konkurrenz integriert, also einen echten unified network access. Der würde dann auch die Monopolisierung auf Facebook hin stark abbremsen, da es sich eher lohnen würde, von Google aus 10 Spezialistennetzwerke zu nutzen, als alle Spezialfunktionen in subidealer Umsetzung auf Facebook emuliert zu bekommen.
Aber dadurch, dass Facebook jetzt genau das umgekehrte anbieten will, den Zugriff von Facebook aus überall anders hin, sind sie da verdammt stark unter Zugzwang.