Der MDR berichtete über Nahtoderfahrungen in Ost und West. Auf der Seite mit dem Beitrag aus der Sendung "exakt - Das ANchrichtenmagazin" finden sich die Videos vom Beitrag sowie einem längeren Interview mit der auch im Beitrag vorkommenden soziologin und der Link zum runterladen eines PDFs mit dem Sendungsmanuskript.
Ich fasse das ganze mal (vielleicht wieder einmal gewagt und verkürzend) so zusammen: es gibt Nahtoderfahrungen, die Berichte ähneln sich in dem, was erlebt wurde, aber unterscheiden sich in dem, wie es gedeutet wurde. Im christlicheren Westen wird auch von Nichtchristen das ganze als angenehm und die Schwelle zu dem, was nach dem irdischen Leben folgt, gesehen, während im offenbar die alles christlich-religiöse negierende Prägung durch das Umfeld (besonders zu DDR-Zeiten, heute wohl schwächer) dazu führt, Nachtoderlebnisse zwar als Phase im Sterben, aber eher nicht als Übergang zu etwas anderem zu verstehen und es insofern folgerichtig weniger positiv zu bewerten.
Das ganze führt dann wohl zu der Gretchenfrage, wer nun Recht hat bzw. wie das zu erklären ist: ist die christliche Deutung von Nahtoderfahrungen die richtige, belegt letzlich durch zutreffende Tradierung, die ggf. bis zum jeweiigen Religionsbegründer zurückgeführt werden kann? Oder gibt es diese Art erweiterten Bewusstseins am Lebensende zwar schon, aber ist danach dann alles Erleben durch die eigene vom irdischen Körper doch nicht "dauerhaft" gelöste Persönlichkeit beendet und das Leben nach dem Tode die wohl am weitesten und besten verbreitete Urbane Legende?