Befördern wir das Thema mal von self-published zu echter Wissenschaft.
"3. Die Quellen der Sonnenwärme" ist immerhin 5 Seiten lang und behandelt durchaus den Widerspruch zwischen bekanntem Erdalter (an anderer Stelle mal als "mehrere 10 Millionen Jahre" geschätzt) und fehlendem Mechanismus, über lange Zeiträume Sonnenwärme bereitzustellen:
Zitat von S.641:Eine der schwierigsten Fragen der kosmischen Naturlehre, eine Frage, deren Schwierigkeit man vor der Entdeckung des Gesetzes von der Erhaltung der Kraft [in heutiger Sprache: Energie] nicht einsah, ist die gewesen, wie dieser enorme Vorrat von Wärme erhalten werde.
Die Tausenden oder Zehntausenden von Jahren sind dabei gerade als Einleitung zu dieser Frage gedacht (stehen direkt vor dem jetzt zitierten Satz) und wohl als eine Art absolutes Minimum anzusehen, die Formulierung "fast als beobachtbare Tatsache" ist in ihrer Stärke nicht zu unterschätzen. Geologische Argumente werden dagegen wohl nur als stichhaltige Spekulationen angesehen.
Chemische Energiequellen werden auf max. 3000 Jahre geschätzt, die Verbrennung abstürzender Meteore als vernachlässigbar angesehen, die Wärmeübertragung von einem anderen Objekt auf die Sonne
wiederum auf 1000 Jahre. Letztlich entscheidet sich der Autor (Vogel?) für die "Kontraktionstheorie", dass die Wärme also lediglich aus der freiwerdenden gravitativ-potentiellen Energie einer schrumpfenden Sonne stammt. Eine Sonne, die anfangs so groß war wie das ganze Universum
, wäre demnach bei konstanter Abstrahlung 18 Mio Jahre alt, das also als absolute obere Grenze. Aus dem Konflikt mit Erddaten folgert er dann,
Zitat von S.645:diese Quantität [ausgestrahlter Wärmer] sei früher geringer gewesen als jetzt
und
Zitat von S.646:so kommen wir zu dem Schluß, dass die Kompensation der Ursachen, welche bei der Sonne eine solche Wärmeausstrahlung zur Folge hatten, daß die Erde in ihrem gegenwärtigen Zustand erhalten würde, vermutlich nicht länger als 10 Millionen Jahre existiert habe. Dies wäre deshalb nahe die äußerste Grenze des Zeitraums, während dessen auf der Erde Wasser in flüssigem Zustande vorhanden gewesen sein könnte.
Die Erde könnte demnach älter sein, das Leben aber nicht...
Im Folgeabschnitt "4. Die säkulare Abkühlung der Erde" kommt dann übrigens noch eine schöne Zukunftsvision:
Zitat von S.648:Wenn sich nämlich die Sonne jemals so weit abkühlt, daß sich eine ununterbrochene feste Kruste auf ihrer Oberfläche bildet, so wird sie sehr schnell aufhören, die zur Erhaltung des Lebens auf der Erde nötige Wärme auszustrahlen. Nach dem Betrage ihrer gegenwärtigen Ausstrahlung wird sie in ungefähr 12 Millionen Jahren so dicht sein wie die Erde; selbstverständlich müssen wir schon lange vor dieser Zeit die bleibende Bildung einer Kruste erwarten.