Zitat von Ipsissimus:wusste ich doch, dass im Herzen der Physik ein Gottesbeweis droht^^
Definiere Gott als das, was nicht erklärt werden kann, und du hast seine Existenz per Definition bewiesen. Einer der ältesten und unfairsten Theisten-Tricks.
Zitat von Ipsissimus:ein "Gesetz" existiert nicht "an sich", sondern ist Folge einer Macht, die in bestimmter Hinsicht eine bestimmte Handhabung erzwingt. Wenn also Naturgesetze nicht einfach nur "Begleitumstände von Materiepräsenz" sein sollen, stimmt entweder an der Begrifflichkeit etwas nicht, oder aber es gibt diese Macht, die eine bestimmte Handhabung der Materie erzwingt. Wahrscheinlich ist auch, dass wir keine Ahnung haben, was wir eigentlich meinen, wenn wir "Naturgesetz" sagen. Und dann wäre evtl. auch noch Gödel zu berücksichtigen, der iirc nachgewiesen hat, dass die Metaeigenschaften eines geschlossenen Systems mit den Mitteln und aus dem Inneren des Systems nicht nachgewiesen werden können.
Das mag im politisch-juristischen Bericht
die einsichtige Beschreibung sein, für Naturgesetze ist es nur eine beliebige unter mehreren gleichwertigen, nach aktuellem und auch langfristig absehbarem Stand rein philosophisch-ideologischen Auffassungen. Die Alternativen umfassen (mindestens) die von Jan genannten "emergenten Gesetze" oder sogar "nicht zwingende Regelmäßigkeiten".
"Wie" und "warum" kann man nur schwer trennen, sofern unser einziges gut funktionierendes und dabei auch effizientes Modell für das "wie" als essentielle Zutat Kausalität enthält. Prinzipiell ist eine rein deskriptive Theorie denkbar, ebenso der Zwischenweg mit Kausalität selbst nur als emergentem Muster, aber das wäre halt alles sehr unhandlich.
@Jan und damit wenigstens halbwegs zurück zum Weltraum, wenn auch nicht unbedingt zu seiner Flachheit: ganz ganz leerer Raum auch "ohne Vakuum" (also ohne die Grundzustände der diversen Felder) ist nur schwer sinnvoll zu beschreiben. Wie könnte man überprüfen, dass er Raum ist? Wie würde sich sein "Zurückweichen" vor gefülltem Raum davon unterscheiden, dass es kein "außen" gibt? Aber prinzipiell könnte man sich schon eine Metatheorie vorstellen, in der die Anzahl der Felder selbst eine Fluktuationsvariable ist, und somit bei der Anfangsfluktuation/Inflation/Knospung/... auch (Meta-)Bereiche ganz ohne Felder entstehen. Zumindest, wenn man Raumzeit als primäre Entität annimmt, die auch ohne alle Felder existieren könnte, was unter Quantengeometern ein heißes Thema ist - die aktuell am detailliertesten und formellsten geführte Variante der obigen Diskussion.