Tja, als ich das bei SpoN gelesen habe, war mein Gedanke auch "wenn das so stimmt, würde es instantane Informationsübertragung bedeuten". Das Problem ist leider nur, dass SpoN folgenden Aufbau diskutiert:
zeilinger2014_spon.png
Aber was im echten Artikel (
Nature,
arXiv, Bild aus der arXiv-Version) beschrieben wird:
zeilinger2014_orig.png
In der realen Version werden gleich lange optische Wege mit und ohne Objekt benötigt, an der Kamera kommt Information also erst genau dann an, wenn auch Licht vom Objekt dort hätte ankommen können. Der weiterhin phänomenale Trick ist, dass in Teilchenbetrachtung tatsächlich kein Licht vom Objekt zur Kamera fliegt (siehe nach unten abgelenkter roter Pfeil), aber durch geschickte Doppelverschränkung die Information trotzdem ankommt - mit den genannten möglichen Anwendungen für wellenlängenverschiedene Untersuchung und Abbildung. Aber die Lichtgeschwindigkeitsgrenze wird wieder mal sauber eingehalten.
Die Details, warum der tatsächliche Aufbau funktioniert, versuche ich auch gerade noch nachzuvollziehen - Nature-Artikel sind leider immer so unsäglich kurz, dass das auch als "fachfremder Physiker" nicht gerade einfach ist. Die wesentlichen Tricks sind aber der zweite Pfad mit zweiter Verschränkungspaarerzeugung, die erwähnte gleiche optische Weglänge, Einzelphotonendetektion und die Ununterscheidbarkeit der Wege mit und ohne Objekt. Die Kamera detektiert immer ein einzelnes Photon, weiß aber nicht, auf welchem Weg und aus welchem Kristall es kommt - aber der Gesamtquantenzustand, der vor der Einzelphotondetektion vorliegt, umfasst die Information aller Möglichkeiten, also aller Wege, und damit auch über das Objekt. Dadurch, dass man am Ende nur ein Photon mit einer von zwei möglichen Wellenlängen detektiert, während das Objekt nur mit der anderen Wellenlänge interagiert haben kann, sieht man zwar die Katze, ohne sie mit genau so einem Photon "berührt" zu haben. Aber der Gesamtquantenzustand hat eben keine eindeutige Wellenlänge und hatte doch mit ihr interagiert.
(Und "Optische Weglänge" heißt übrigens dasselbe wie "Lichtlaufzeit", also kein reiner Zollstock-Abstand zweier Bauteile, sondern auch Ausgleich der Brechungseffekte in Linsen, Katzen etc.)