Zitat von Ipsissimus:Die erinnern sich nämlich noch daran, was die PdSK mal war, nämlich die SPD, eine linke Partei. In der Mitte gibt es schon die CDU, und das hat den Seeheimern offenbar niemand gesagt, dass da kein Platz für eine billige Kopie ist.
Zitat von Traitor:Ich kann deine These, die SPD wäre der CDU in die Mitte gefolgt, nicht teilen. Für mich war es genau andersherum. Die "Neue Mitte" war ein SPD-Begriff. Weder Kohl 1998, Stoiber 2002 oder Merkel 2005 waren Mitte. Erst in der Großen Koalition wurde die CDU zur Mitte hin gezähmt. Hätte sie nicht ein paar heftige soziologische Altlasten, wäre sie heutzutage sogar für mich fast wählbar.
Die SPD hat viel linkes verloren, ja, aber das meiste aus eigenem Antrieb. Dass sie heute prozentmäßig schlecht da steht, liegt nicht an den Inhalten, da ist sie absolut mainstreamtauglich, sondern an der wahrgenommenen personellen Inkompetenz.
Zitat von Ipsissimus:Charakterisiere bitte "Mitte", Traitor.
eben, die "neue Mitte" ... und wer war die alte, etablierte Mitte, wenn nicht die CDU?
Die SPD wurde als PdSK zur Partei einer "neuen Mitte", "neu" offenbar ein Euphemismus für "neoliberal" statt "sozial", und ebenso offenbar eine Phantasmagorie, wie die Stimmanteile seither immer wieder zeigen. Die Personalprobleme teilt sie mit allen etablierten Parteien.
Zitat von Traitor:Eine Definition von "Mitte" braucht etwas mehr Zeit und Elaboriertheit, aber pragmatisch definiert war die "alte Mitte" wohl mal die FDP der 70er bis 80er.
Ich sehe allerdings gerade, dass schon Brandt die "neue Mitte" bemühte, als Nachgeborener hatte ich das immer für originäre Schröder-Propaganda gehalten. Dann war die "alte Mitte" vielleicht gar das Zentrum...?
Die Personalprobleme gibt es im ganzen Spektrum, aber anscheinend werden sie bei der SPD stärker öffentlich wahrgenommen.
Zitat von Lykurg:Die FDP hätte ich allerdings auch nie als Mitte aufgefaßt. Union und SPD teilten sich diese Aufgabe, die CDU meist eher mittig, die SPD links und die CSU deutlich rechts davon, mit gelegentlichen Ausflügen.
Der FDP billige ich über den Liberalismus eine ähnliche Lagerungebundenheit zu wie den Grünen, also real, wenn auch nicht zwangsläufig, etwas weiter ins Rechte bzw. ins Linke schlagend.
Zitat von Ipsissimus:okay, dann hegen wir diesbezüglich völlig unterschiedliche Vorstellungen. Die CDU war für mich seit je der Inbegriff der "konservativen Mitte", und dass ich die SPD jemals in der Mitte verorten müsste, tauchte erst mit Schröder in meinen Albträumen auf, seither allerdings fest verankert
Zu einer sauber analysierten und mit historischer Recherche abgesicherten Definition von "Mitte" fehlen mir immer noch Zeit und Nerv, daher erstmal nur ein paar intuitive Versuche, inklusive Teilwiderlegungen:
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