Mein Vater erzählte mal, wie in seiner Kindheit in der Kirche "für die Brüder und Schwestern in der Diaspora" gesammelt wurde. Das Wort war ihm grob erklärt worden und er stellte sich immer von Kannibalen gekochte Märtyrer irgendwo in den Tropen vor. Als er dann irgendwann erfuhr, dass es nur um Bayern ging, war er sehr enttäuscht. (Obwohl protestantenfressende Märtyrer im Bayern der 50er ja vielleicht gar nicht so abwegig wären... )Zitat von Maglor:Vor ein paar Jahrzehnten wurde auch konfessionelle Unterschiede immer wieder thematisiert. Da war auch schon mal von katholischer oder evangelischer Diaspora die Rede.
Das mit der "One-drop rule" (Keine "" im URL-Tag, übrigens, nur beim Quote, auch wenn das nicht sehr logisch ist...) gilt so meines Erachtens in der heutig-hiesigen sozialen Wahrnehmung nicht mehr. Es gibt sogar das gegenteilige Konzept der "mixed-race attractiveness" (unter Antirassisten auch schon wieder sehr ungern gelesen), das gerade bei weitgehend "mehrheitsethnischen" Personen mit nur geringen Einmischungen die Diskriminierung leicht überwiegen kann. Gilt auch genauso für "nichtblutiges", rein kulturelles Erbe. Ein 50%-Ausländer dagegen wird weitgehend genauso diskriminiert wie ein 100%iger, bei 25% hängt es sehr von Aussehen- und Namenstendenz ab. Wie gesagt, genau das soll der "Hintergrund" ja in seiner Intention abdecken.
@Lykurg: "I didn't know that was still a requirement!"
Selbst Israel sieht sich ja einer "Überfremdungsgefahr" durch osteuropäische Konservative ausgesetzt... Der Konservatismus der russischen Einwanderer ist dabei weniger eine Spezialität der jüdischen Vertreter, es gibt da auch sehr suspekte christliche Gruppen. Jedoch haben beispielsweise die medial derzeit so präsenten "Zwölf Stämme" meines Wissens keine Ostverbindungen, diese Art Suspektheit gibt es also auch als Eigenprodukt. Womit wir wieder beim etikettenreduzierten "sind halt alle in erster Linie Menschen" wären.