@Blues Brother
Du denkst, dass das sich schwer liest? Ich habe einmal in Hegel reingeguckt und seitdem bezeichne ich eigentlich fast nichts mehr als schwer. Bei Hegel habe ich nach 10maligen Lesen den ersten Satz nicht verstanden, hier hab ich aber schon nach dem 1maligen oder 2maligen Lesen das meiste verstanden. Ich versuche mal für dich zusammenzufassen:
Descartes war Rationalist, d. h. für ihn war das wichtigste die Vernunft. Er erkannte, dass die Sinne sich täuschen können. Doch er erkannte eine Sache als Wahrheit an, nämlich, dass er selbst denkt und somit existiert. Darauf beruhen seine Theorien. Daraus schloss er auf die Existens Gottes und die der Welt.
Und dazu, was es mir bringt: Ich habe Sophies Welt gelesen und somit auch die Theorie Descartes' . Sie erschien mir, jedenfalls im Punkte der Selbstexistens, absolut einleuchtend. Ich sah es als Wahrheit an und konnte nichts mehr dagegen machen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich kennte noch andere Dinge als meine eigene Existens. Und ich kann nicht mit solch einer großen Lüge leben. Das bringt mir das. Und weiterhin macht es mir Spaß zu philosophieren. Aber das mit dem Gottesbeweis verstehe ich bis heute nicht. Aber ich habe Descartes auch noch nicht gelesen, nur Dinge über ihn. Und diese Sicht der Dinge ist wirklich deprimierend. Genau so wie meine Einsicht (bzw. Theorie), dass es keinen freien Willen gibt. Alles ist Anlage, Umwelt oder Zufall. Aber was soll man machen?
Ich versuche aber meine philosophischen Theorien (bzw. Einsichten) nicht in meinen Alltag zu bringen. Wenn ich jetzt einfach sage: "Ich leg mich jetzt aufs Bett und mach nichts mehr. Ist ja alles Anlage, Umwelt oder Zufall. Ich kann nichts dagegen machen.", wäre es ja wirklich furchtbar! Genau so mit Descartes. Wenn ich jetzt einfach annehmen würde, dass nicht was ich sehe stimmt, wäre es ebenfalls furchtbar. Ich würde mich um nichts mehr kümmern usw. !
So komme ich zu dem Schluss, dass Philosophie in der Theorie oft sehr schön , aber in der Praxis oft nicht anzuwenden ist. Es gibt auch hier natürlich wieder Ausnahmen.
Padreic
Wer davon überzeugt ist, das Ende der Dinge zu wissen, die er gerade erst beginnt, ist entweder außerordentlich weise oder ganz besonders töricht; so oder so ist er aber gewiß ein unglücklicher Mensch, denn er hat dem Wunder ein Messer ins Herz gestoßen.
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